Begegnungen sind das, was das Leben bereichert. Einen Menschen zu treffen ist leicht, wir treffen am Tag auf viele Menschen. Menschen, die in Ihr Leben treten, bringen immer etwas mit. Oft wissen wir nicht sofort, was das ist. Doch wenn wir offen sind, bringen sie uns immer weiter. Es ist magisch, sich mit jemandem zu verbinden, eine echte Begegnung daraus werden zu lassen. Warum?
Was sind Begegnungen?
Tagtäglich sehen und lernen wir viele Menschen kennen, jeden Tag. Doch nicht jedes Kennenlernen ist eine wirkliche Begegnung. Manchmal passieren sie im Vorübergehen, machmal weiß man erst Jahre nach einer Begegnung, wie besonders sie war. Denn Begegnungen haben irgendwie etwas Magisches, sie bringen uns ein Stück weiter im Leben.
Unser Gehirn nimmt die tägliche Realität auf eine selektive Art und Weise wahr. Unsere Wahrnehmung entspricht also nicht ganz der Realität. Andere Menschen sehen wieder eine andere Realität. Wir nehmen daher nur einen Teil dessen wahr, was in unserer Umgebung passiert. Unsere Aufmerksamkeit wählt das aus, was wir aufnehmen können und überhaupt bemerken.
„Alles, was Dir begegnet ist eine Möglichkeit, den Weg zu gehen!“ Unbekannt
Früher hat mal ein Freund zu mir gesagt: „..ich habe immer das Gefühl, Du rast durch Dein Leben wie auf der Autobahn auf der Überholspur! Du bekommst doch gar nichts mehr mit!“ Du nimmst die anderen Menschen überhaupt nicht mehr wahr.
Ich habe ihn entsetzt angeschaut und nicht verstanden, was er gemeint hat. Zu dem Zeitpunkt konnte ich es nicht. Ich war total gefangen und getrieben. Angetrieben von meinem Drang nach Karriere und damit nach Anerkennung. Gefangen in einem Leben, was eigentlich nicht meins war. Das berichten auch meinen Klienten. Sie leben etwas, was sie eigentlich nicht leben wollen.
Erst Jahre später habe ich verstanden, was er meint. Ich steckte damals so im Tunnel, daß ich nie die Blumen am Wegesrand gesehen habe. Es war alles schneller – weiter – höher. Und nur das war wichtig. Ich war nicht in der Lage, diese, unsere Begegnung in dem Moment zu verstehen. Erst viele Jahre später fand ich das Besondere heraus.
Es gibt keine Zufälle, nur Begegnungen
Im Laufe des Lebens haben wir dutzende Begegnungen. Manchmal nehmen wir sie sofort wahr, manchmal verstehen wir sie erst später und in einigen Fällen könne wir nie etwas damit anfangen. Es hängt von unserer Aufmerksamkeit und Offenheit ab. Sich mit jemandem zu verbinden, bedeutet, sich auf einen Menschen einzulassen.
Dinge passieren also nicht aus reinem Zufall. Sie passieren, weil wir etwas getan haben, uns so verhalten, damit sie passieren. Und diese Dinge passieren als Effekt unseres Verhaltens, unseres Lernprozesses und unserer Suche. Wer sich verändert, wird auch andere Menschen treffen, neue Begegnungen haben. Dazu gehört aber auch der Prozess des Loslassens, denn um neue Begegnungen zu haben, müssen wir manchmal alte, nicht mehr tragfähige Beziehungen loslassen.
Und wenn es nicht der richtige Zeitpunkt ist und wir noch nicht bereit sind für diese Begegnungen, dann werden wir diese Möglichkeiten schlichtweg nicht sehen können. Und nicht, weil sie nicht existieren, sondern einfach, weil wir noch nicht am richtigen Punkt unseres Lebens angelangt sind, um sie wahrzunehmen. Ich hatte vor Jahren einen Osteopath kennengelernt. Damals fand ich ihn und seine Sichtweise komisch. Ich hatte ihn dann wieder aus den Augen verloren. Doch dann traf ich ihn wieder und er hat mein Leben verändert. Das sind dann Begegnungen.
Der Zufall ist ein mächtiger Diener! Indische Weisheit
Alles, was andere zu unserem Leben beitragen, formt uns und prägt unsere Persönlichkeit. So werden wir zu dem Menschen, der wir heute sind. An einige Begegnungen erinnern wir uns immer wieder zurück, andere wiederum sind in Vergessenheit geraten, aber alle Begegnungen haben uns in irgendeiner Art und Weise beeinflusst.
Manche würden das wohl Intuition oder Bauchgefühl nennen, aber unser Gehirn weiß in der Regel sehr gut, mit wem wir uns am besten verbinden können, mit wem wir einen Kaffee trinken sollten.
Das heißt nicht, daß Begegnungen immer angenehm und positiv sind. Manche Menschen tun uns weh, verletzen uns und trotzdem sind sie genau richtig. Es sind meist große Emotionen, auch Verletzungen im Spiel. Viele Klienten berichten, wie sehr sie manchmal unter ihren Beziehungen leiden. Bei allem Schmerz: alles was passiert, ist genau das, was gerade passieren soll. Auch, wenn Sie es heute nicht verstehen können, irgendwann werden Sie es verstehen.
Diese Menschen, die Ihnen begegnen, hinterlassen mit ihrem Verhalten eine Spur in unserer Art, die Welt zu erkennen und Dinge zu verstehen. Wichtig ist, wie Sie mit jeder dieser Erfahrungen in Ihrer Geschichte umgehen. Deshalb ist auch das Verzeihen so wichtig, damit wir etwas Lernen und die Magie der Begegnungen begreifen können.
ACHTUNG! Begegnungen kann man leider nicht forcieren. Warum? Weil es in die Hose geht. Ich hab da ein ganz wunderbares Beispiel: Ich habe mich mit einem Kontakt eines Freundes verabredet, weil dieser in einer Firma arbeitet, wo ich gern hinwollte. Als wir so zusammen saßen und ich ansetzte, ob er mich nicht da unterbringen konnte, sagte er, daß sein Projekt gestern beendet wurde und derzeit Einstellungsstop ist. Ich war enttäuscht. Der Kontakt war also nicht hilfreich. Doch, obwohl ich nicht das bekam, was ich wollte, blieb ich dran. Heute ist es ein ganz wunderbarer Freund und Wegbegleiter. Danke nach Wiesbaden ;-). Wichtig ist also nichts zu forcieren sondern offen zu sein und Dinge geschehen lassen.
Aus welchem Blickwinkel betrachte ich die Begegnung?
Für mich entstehen oft aus kurzen Treffen ganz wunderbare Geschichten. Beispielsweise fragte jemand über Twitter, wer Lust auf einen Kaffee hat, weil sie etwas Zeit in Hamburg hatte. Am Ende wurde aus dem Kaffee ein ganz wunderbarer Tag an der Elbe mit einem intensiven, bereichernden Gespräch. Als wir uns abends verabschiedet haben war klar, daß das keine einmalige Geschichte war. Wir sind dran geblieben. Durch viele Telefonate mit kollegialer Beratung ist eine Bereicherung für beide Seiten daraus geworden.
Wenn Sie positiv auf Menschen zugehen, auch wenn Sie im ersten Moment das Schöne nicht sehen, werden Sie ganz wunderbare Begegnungen erleben. Auch der „Penner“ um die Ecke kann eine spannende Geschichte haben und es lohnt sich, diese zu erfahren. So ist es auch meinem Freund Dr. Bernd Slaghuis ergangen. In Penner oder Philosoph? Was Begegnungen mit Menschen wertvoll macht beschreibt er eine wunderbare Begegnung.
Die Beziehungen, die ich mit anderen eingehe, lehren mich mehr darüber, wer ich bin als es Bücher je könnten. Wenn Sie die Dinge, die Begegnungen mit neuen Augen sehen können, wenn Sie sich öffnen für die Chancen, die dahinter stecken, werden Sie belohnt werden mit Entwicklung.
So können sie dann auch neu auf Freundschaften blicken, denn Freundschaften sind wie Bus fahren: die einen sind von Beginn an dabei, andere steigen ein, aus und irgendwann vielleicht sogar wieder ein. Wieder andere steigen ein und bleiben für immer. All das kann passieren und ist gut so wie es ist. Denn Loslassen gehört zum Leben. Beschweren Sie sich nicht, wenn jemand aus Ihrem Leben verschwindet, wenn er ein besonders Gefühl hinterlässt. Was auch immer es gewesen ist, Sie haben sich für immer verändert, gemeinsam. Vertrauen Sie darauf.
Tun Sie sich schwer, das Positive in einer Begegnung zu sehen? Haben Sie eine Begegnung nicht für sich verarbeitet? Brauchen Sie einen unbeteiligten Dritten, der Ihnen mal zuhört und mit Ihnen gemeinsam Auswege findet? Gern können wir im 3-Stunden-Coaching darüber sprechen oder wir klären es per Telefon.
Foto: gratisography-382H
Dieser Beitrag hat mich dazu inspiriert, selbst tiefer in das Thema einzusteigen. Danke für die Motivation!