Eine Fernsehpsychologin hat immer gesagt: „Sie müssen es hier (Kopf) begreifen und hier (Herz) begreifen!“ Dann kann Veränderung passieren. Veränderung beginnt mit der Entscheidung im Kopf und wird in Angriff genommen, wenn das Herz, also die Emotionen soweit sind und der notwendige Mut für den Beginn vorhanden ist.
Der Kopf ist klar
Sicherlich kennen Sie die Situation, dass Ihnen klar ist, das sich etwas verändern muss. Sie haben im Kopf das wenn und aber durchdacht. Doch, Sie kommen einfach nicht ins Tun. Die Unzufriedenheit ist da, sie ist aber noch auszuhalten. Es fehlt der letzte Funke, der eigene „Tritt in den Hintern“, die spürbare Not zum starten.
Rationale Klarheit über die Situation ist bereits da:
- die Beziehung ist zu Ende
- der Job ist nicht mehr der Richtige für mich
- diese Freundschaft tut mir nicht gut
- ich möchte eine neue Wohnung
- Ich fühle mich in dieser Firma nicht mehr wohl
- …
Solange der Schalter in Ihrer Gefühlswelt nicht betätigt wird, steht dieser Wunsch nur auf einem weißen Blatt Papier und wird nie umgesetzt. Ab und zu werden Sie sicherlich mal wieder auf das Blatt schauen und vielleicht denken: „Ich müsste doch nur…“ Doch, Sie werden in der Situation verharren und nichts weiter tun.
Wer nie sehr bewußt etwas entschieden hat, aus Kopf und Bauch, der wird sich auch nicht vorstellen können, das es geht. Veränderungen sehen manchmal aus wie riesige Berge, die man nie überwinden kann. Es gibt gefühlt keinen Weg dran vorbei. Viele Menschen verharren dann in der aktuellen Situation. Jetzt fällt mir doch gleich wieder ein Lieblingsbuch, dass mir vor vielen Jahren in die Hände fiel, ein: „Die Mäusestrategie“
Ich habe es so oft gelesen. Es hat damals viel verändert. Ich habe verstanden, was den Unterschied macht. Wenn man Veränderung erst einmal versucht hat, wird es immer leichter und der Weg wird belohnt. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen. Sie müssen kein Manager dafür sein, dass Sie den Sinn verstehen und hoffentlich für sich anwenden können.
Doch auch, wenn es wieder im Kopf klar wird, muss so langsam das Herz ins Spiel kommen. Sie müssen an Ihre Emotionen ran. Es führt leider kein Weg daran vorbei. Was hält Sie wirklich von den notwendigen Veränderungen ab?
Emotionen, die behindern
Gefühle, wie auch im Gefühlsstern beschrieben, kommen auf:
- Angst vor…
- Sorgen
- Vermeidung
- Unsicherheit
- Befürchtungen
- Befangenheit
- …
Diese negativen Gefühle halten Sie leider davon ab, den entscheidenden Schritt zu tun. Solange diese Ängste und Sorgen größer sind als der Leidensdruck wird nichts passieren. Wie ich hier schon detailliert beschrieben habe, zeigt das die Veränderungsformel:
Veränderungsbereitschaft =
Leidensdruck + Vision + Vorstellung vom ersten Schritt > Kosten + Ängste
Solange die Komfortzone immer noch erträglich ist, können Sie im Kopf weiter träumen, doch es wird leider nichts passieren. Es hindert Sie daran, zu empfinden, was Sie eigentlich schon erkannt haben. Doch es gibt auch Situationen, wo Sie ganz leicht aus dem Bauchgefühl heraus etwas verändern, oder? Was macht den Unterschied?
Emotionen, die positiven Gefühle sind der Zündstoff
Leider sind wir oftmals negativ geprägt. Negative Gefühle wie Ängste können wir wie aus der Pistole aufsagen. Doch sich etwas positiv auszumalen, fällt uns so schwer. Sie sind da, diese positiven Emotionen, doch wir schaffen immer wieder sie Kleinzureden oder ganz „wegzuargumentieren“.
Jedes Ding hat seine 2 Seiten: positiv und negativ. Und Ausgewogenheit ist hier das Stichwort. Es ist nicht alles nur schlecht und alles nur gut. Die Frage ist nur, mit welchen Seiten möchten Sie dauerhaft leben? Finden Sie heraus, welche Emotionen Sie wirklich abhalten und warum Sie nicht einfach starten? Vielleicht helfen Ihnen diese Fragen als Inspiration:
- Was würde passieren, wenn Sie sich einfach trauen?
- Wer sagt denn, das Sie eine getroffene Entscheidung nicht auch wieder neu treffen können?
- Wie gut tut Ihnen die Veränderung?
- Was wäre, wenn die Veränderung Sie richtig glücklich macht?
- Von wem wünschen Sie sich eigentlich Garantien für Ihre Veränderung?
- Was macht der Gedanke an die Veränderung gerade mit Ihnen?
- Warum können Sie nicht einfach mal etwas Neues probieren, auch wenn es für andere völlig verrückt klingt?
- Was wäre, wenn Sie einfach mal auf Ihren Bauch hören ohne alles durchzudenken?
Was auch immer hilfreich ist, ist eine Pro-und-contra-Liste. Meist bemerken Sie dann, dass Sie der Veränderung schon viel näher sind, als Sie gedacht haben. Malen Sie sich die Veränderung mal bildlich aus. Sie werden erstaunt sein. Und dann können Sie es auch fühlen. Nehmen Sie diesen emotionalen Schwung für die Veränderung.
Ich kann nicht genau sagen, wann der Punkt der Emotionen erreicht ist, um den Schritt in die Veränderung zu gehen. Ich weiß nur, wenn ich mich intensiv mit einem Thema auseinandergesetzt habe und das wenn und aber durchdacht habe, komme ich zu einem Punkt, wo tief aus dem Bauch raus ein Ruf kommt: Und jetzt geht es los…
Danke, liebe Silke, für Deine Worte.
Jetzt verstehe ich, warum ich immer erst alle Seiten betrachten muss, bevor ich mich aufraffe, endlich auch zu handeln. Bisher dachte ich, das sei meine Schwäche, aber es ist ja doch eher normal. Das macht mich zuversichtlich, auch in Zukunft noch die ein oder andere Veränderung zu stemmen – nur halt in meinem Tempo und nicht schnell, wie andere es mir aufdrücken wollen.
Liebe Pott-Grüße
Iris
Liebe Iris,
das eigene Tempo ist genau das Richtige! Lass Dir nix von anderen erzählen. Je mehr Veränderung geschieht, desto schneller wirst Du in Deinen Entscheidungen, weil Du mutiger wirst. Und der Erfolg puscht auch. Viel Erfolg und Geduld mit Dir selbst.
Liebe Grüße Silke
Liebe Silke,
dass Bauch (Gefühl) und Kopf (Verstand) nur zusammen gute Entscheidungen und in der Folge zu Veränderung führen, ist ein guter und wichtiger Impuls. Ich habe den Eindruck, wir verlernen immer stärker, auch den „Bauch“ zu hören oder erlauben es uns nicht mehr.
Worüber ich nachgedacht habe: Du sagst, Veränderung beginnt im Kopf und setzt dort den ersten Impuls. Ich glaube, der (aller)erste Impuls für jede Veränderung kommt aus dem Un(ter)bewusstem und wird von dort an den Verstand übermittelt. Wer bspw. beruflich etwas verändern möchte und sich dessen bewusst (Verstand) ist, der wird mit hoher Wahrscheinlich vorher viele Signale des Körpers erhalten und vielleicht auch wahrgenommen haben, dass Stress, Wut, Ärger, Langeweile, Neugierde oder was auch immer herrscht.
Insofern glaube ich, dass es die Abfolge „Bauch“ – „Kopf“ – „Bauch“ ist, die am Ende für eine Veränderung gilt. Und damit auch der Impuls, dass wir häufiger und noch intensiver die Emotio vor der Ratio wahr- und ernst nehmen sollten.
Danke für den Beitrag, Silke, der auch mich mal wieder daran erinnert hat 😉
Liebe Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
tausend Dank für Deine Ergänzung.
Du hast völlig Recht, wir hören viel zu wenig auf unseren Bauch und seine Signale. Und ich stimme Dir zu, dass der allererste Impuls aus dem Bauch kommt.
Kinder verstehen das viel besser und leider trainieren wir im Laufe des Lebens Ihnen das ab, schade.
Liebe Grüße
Silke