Manchmal reicht ein einziger Impulsgeber, um alles zum Laufen zu bringen… Kennen Sie das? Ihnen schießt eine Idee in den Kopf, in den nächsten Tagen reift sie weiter, doch dann kommen Sie plötzlich nicht voran. Sie „schmoren in eigenen Saft“ und meist lassen Sie Ihre Idee dann nach und nach links liegen, auch wenn es vielleicht der Impuls für einen richtigen, notwendigen, neuen Schritt gewesen wäre. Was fehlt?
Ein Impuls, der weiterbringt
Ihnen fehlt vielleicht, diese Idee zu diskutieren, sie offen auszusprechen, sie „weiterzuspinnen“, vielleicht auch schon, sie auf Papier auszuarbeiten. Denn wenn man etwas nicht nur immer im Kopf durchdenkt sondern es ausspricht, gibt es dem Ganzen Öffentlichkeit und wird greifbar.
Sicher haben Sie das auch schon erlebt, sie erzählen etwas im Bekannten- oder Kollegenkreis und plötzlich sagt einer, „wow, das klingt ja interessant, hast Du schon mal da und da dran gedacht?“ Und plötzlich sehen Sie eine bisher neue Seite des Themas, die Ihnen vielleicht allein nie eingefallen wäre.
Sicherlich haben auch Sie durch Brainstorming viele Themen sehr vielfältig betrachten können. Genau diese Vielfalt bringt Sie von der Idee zum konkreten Weg, diese Idee auch zum Laufen zu bringen. Viele Unternehmen nutzen auch die Walt Disney Methode, denn vergessen Sie nicht, Ihre Mitarbeiter oder Menschen in Ihrem Umfeld sind Ihr größtes Kapital!
2 Beispiele aus der Praxis
1. Die Petition
Eine liebe Kollegin ist seit Jahren tätig, um vor allem Frauen auf eine gesunde Lebensweise aufmerksam zu machen und diese dabei zu unterstützen von körperschädlichen Handlungen wegzukommen. Sie bietet dazu Informationen auf der eigenen Website, im Blog und gibt Tipps in Videos auf YouTube. Zusätzlich können Betroffene in der Beratung und einem Online-Workshop an ihren Themen arbeiten.
Nun ist es ihr wichtig, eine Petition zu starten, um auf die Gefährlichkeit von Diäten hinzuweisen. Sie überlegte, wie Sie ihr Ziel am Besten umsetzen kann. Schon beim Erzählen fragte ich viel, um genau zu verstehen, was ihr wichtig ist. Ist es Werbung für Ihr Thema oder die Idee, etwas nachhaltig tun zu können?
Wir überlegten, was der richtige Weg, Schritt für Schritt für die Aktion ist. Sie hatte die Idee, durch eine Umfrage, die Ursachen der Erkrankung deutlich zu machen. Wichtig war hierbei aber das Ziel, denn nur so kann sie auch die richtigen Fragen für die Umfrage erstellen. Was soll bei der Umfrage herauskommen? – der Fokus darauf veränderte die Fragen.
Bei der Frage, an wen das Ergebnis der Umfrage gehen soll haben wir mehrfach diskutiert. Alle für und wider wurden abgewägt. So war beispielsweise klar, das Frauenzeitschriften wenig an dieser Umfrage und einer Petition gegen Diäten interessiert sind, denn sie machen ein erhebliches Geschäft, manche leben sogar ausschließlich von der Veröffentlichung neuer Diäten. Daraus ergab sich dann die für sie richtigen Adressaten.
Auf diesem Weg fügten wir Puzzleteil um Puzzleteil zueinander. Darum geht es bei einem Impulsgeber, die Dinge sortieren, strukturieren und strategisch auf das Ziel ausrichten. Ich habe mich sehr gefreut, von Ihre dieses Feedback zu erhalten:
„Der klarer Experten-Blick von Ihnen hat mir geholfen, die einzelnen Puzzleteilchen so zusammen zu setzen, dass die Aktion zielgerichtet ist und somit sowohl für meine Kundinnen als auch für mich einen deutlichen Nutzen bringen wird.“
2. Der Marketingspezialist
Ein Kollege erzählte mir, dass er sich professionell als Speaker von einem Marketingspezialisten hat beraten lassen. Er wollte für sich klären, wie er sich zukünftig ausrichten wird, wo der passende Markt und damit die richtige Strategie für ihn ist. Natürlich war ich neugierig, wie zufrieden er war, weil ich auch schon Einiges über den Marketingspezialisten gehört habe:
„Wenn ich ehrlich bin, war der Tag echt teuer, aber da war DIE EINE Idee, dafür hat sich der ganze Tag Investition gelohnt. Genau das hat mich weitergebracht.“
Impulsgeber finden
Wie finden Sie nun für sich den passenden Impulsgeber? Viele Themen können Sie in Ihrem Team ansprechen. Diese haben viel mehr Ideen, als Sie sich vielleicht vorstellen können. Wählen Sie gern Menschen aus allen Bereichen und allen Berufsgruppen. Sie werden erstaunt sein, was manch ein Sachbearbeiter oder ein technischer Angestellter auch strategisch nutzbare Ideen in petto hat.
Auch Führungskräfte aus ganz unterschiedlichen Bereichen schauen anders auf ein Branchenthema, eben fast wie von außen. Ich halte ja nichts davon, wenn immer nur ein Bereich im eigenen Team Ideen bespricht. Für mich war beispielsweise ein regelmäßiger Branchenwechsel toll, weil es mir meinen Blick auf die Dinge wieder stark geöffnet hat. Oft ist man doch sehr in seinem eigenen Bereich gefangen.
Wer kann ein Impulsgeber sein?
- Kollegen aus allen Bereichen
- Fragen Sie, wer Interesse hat, sich an der Ideensammlung zu dem Thema zu beteiligen
- Auch wenn man nicht miteinander kooperiert gibt es Kollegen, zu denen man ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis hat.
- Es könnten Geschäftsführerkollegen aus einem Netzwerk sein, die in einem anderen Markt tätig sind
- Supervisionsgruppen – gerade Berater treffen sich hier, um Themen aus der eigene Beratungs- und Coachingspraxis zu besprechen und den Blick von außen auf das Thema zu erhalten.
- Führungskräfte aus allen Bereichen
- Bekannte oder Freunde
- Wer ist Ihnen oft ein guter Ratgeber? Wer hat kluge Ideen und wem vertrauen Sie?
- Familie und Partner
- Manchmal reicht es einfach nur, eine Idee auszusprechen, dass jemand zuhört und vielleicht gibt es ja auch einen Impuls.
- der Blick von außen
- Manche Ideen müssen von einer ganz anderen Seite betrachtet werden.
- Hierbei kann ein Coach eine Unterstützung zu bieten, um für sich erst einmal zu prüfen, ob die Idee spruchreif ist. Manchmal steckt auch etwas ganz anderes hinter einer Idee.
- Suche nach Veränderung
- persönliche Unzufriedenheit
- Jobwechsel
- Beispielsweise von einem Zahlenspezialisten, einem Strategen oder vielleicht jemanden, der viele Projekte umsetzt, um die Idee
- zu rechnen,
- auf Machbarkeit zu prüfen
- ob sie bereits existiert
- ob sie eine Marktchance hat
- ob sie so durchführbar ist oder man Partner braucht
Hallo Silke, Impulsgeber sind im Prinzip tolle und wertvolle Menschen, die mit einem zusammen eine Idee ausbrüten, verfeinern und dem Ganzen einem sichtbaren Raum geben könn(t)en. Es bestünde oftmals sogar die Chance zu einer phantastischen Zusammenarbeit und der Austausch auf Augenhöhe. Zusammen gegen den Rest der Welt.
Es gibt aber auch eine Kehrseite dieser Medaille: aus befreundeten Kontakten und Partner in spe werden Konkurrenten. Oftmals weil einer als Impulsgeber fungiert und der andere Part nur Ideen rauszieht und diese dann alleine verarbeitet.
Zurück bleibt der Impulsgeber, der als Versuchskaninchen nun nicht mehr gebraucht und unschön entsorgt wurde.
Man muss und sollte immer mehrmals schauen, wem man letztendlich seine Idee oder ein neues Projekt anvertrauen kann. Am besten jemand, der vollkommen neutral ist und nicht im gleichen Gewässer fischt 😉
LG Tina
Liebe Tina,
danke für diese Ergänzung!
Du hast vollkommen Recht, diese Erfahrung durfte ich leider auch schon machen. Vertrauen ist hier ein großes Stichwort. Daher muss ich bei Freunden, Bekannten, Kollegen ganz genau schauen, mit wem ich diese Dinge bespreche. Wenn ich hier niemanden habe, sollte ich den Rat von außen in Erwägung ziehen. Da da eine klare Geschäftsbeziehung mit Stillschweigensvereinbarung besteht, brauch ich mir um „Ideenklau“ keine Sorgen machen.
Gerade bei „Beratung auf Gegenseitigkeit“ habe ich auch die ein oder andere unschöne Erfahrung gemacht. Nicht Jeder hält sich an die Vereinbarung zu Vertrauen, gleichwertige Gegenleistung und Stillschweigen, leider…
LG Silke
Hallo Silke, somit hättest du dann einen netten Zusatz, der in diesem wertvollen Beitrag einfliessen könnte 😉
Die Impulsgeber sind definitiv morgen in der freitaglichen Wochenschau vertreten. Einen schönen Tag Dir..
LG Tina