Lampenfieber kennen wir wohl alle, die einen mehr, die anderen weniger, doch haben Sie Lampenfiebertipps immer im richtigen Moment griffbereit? Den einen stören schon neue, bisher unbekannte Situationen, der andere bekommt bei einer Prüfung schon mal einen Blackout. Doch diese Situationen meiden geht oft nicht, denn Prüfungen sind da und bei einem Unternehmer gehört Vorträge und Netzwerken zum Job. Was tun?
Lampenfieber war und ist auch heute noch ein Thema für mich
Ich kann mich gut erinnern, dass ich es in der Schule gehasst habe, Gedichte aufzusagen. Regelmäßig habe ich schlechte Noten kassiert. Ich mochte nicht vor einer Gruppe etwas vorzutragen. Mulmig wird mir bis heute dabei. Diese Situationen sind für mich zu Beginn unangenehm. Das Lampenfieber schlägt regelmäßig zu. Ich werde sicher nie ein Vortragsredner werden, das ist einfach nicht meine Welt. Aber trotzdem halte ich heute den ein oder anderen Vortrag und es macht mir auch Spaß.
Bei meinem Studium habe ich auch mal einen richtigen Blackout erlebt. Das ist keine schöne Situation. Man weiß, dass man wirklich viel gelernt hat, doch in dem Moment ist absolute Leere im Kopf. Ein gruseliger Moment. Ich bekomme heute noch ein unangenehmes Gefühl, wenn ich daran denke.
Auch beim Netzwerken war es für mich zu Beginn ungewohnt in einer Gruppe noch unbekannter Menschen ins Gespräch zu kommen bzw. andere Menschen anzusprechen.
- Wie soll ich nur das Gespräch anfangen?
- Was kann ich beitragen?
- Was sage ich nur?
Ich hatte das am Anfang immer das Bedürfnis, etwas richtig Schlaues oder Besonderes zu sagen. Dieser Druck gab echte Stresssituationen. Was fällt mir nur ein? Mach ich das richtig? Zum Glück hat sich das im Laufe der Zeit für mich total geändert. Ich gehe inzwischen mindestens 2x in der Woche zum Netzwerken und freue mich darauf. Ich mag es, andere Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen und mich zu verbinden. Doch wie hat sich das verändert?
Was gibt es nun für Lampenfiebertipps?
Wie bereits erwähnt, ich habe noch immer Lampenfieber und so richtige Tipps fallen mir in besonderen Situationen auch nicht ein. Doch ich habe folgenden Weg für mich gefunden:
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TUN
- Stellen Sie sich den Situationen immer und immer wieder.
- Suchen Sie die Situationen und versuchen Sie die Angst davor zu verlieren durch Wiederholung.
- Gehen Sie zu neuen Netzwerktreffen, machen Sie eine Regelmäßigkeit daraus.
- Bitte geben Sie nicht auf, wenn es mal schlecht gelaufen ist und sie vielleicht mit niemanden so richtig ins Gespräch gekommen sind.
- Ich halte beispielsweise immer wieder Vorträge zu meinen Themen und stelle mich meinem Lampenfieber. Im Laufe der Zeit wird es immer besser. Ja, wenn der Rahmen größer wird, bekomme ich immer noch ein mulmiges Gefühl, doch ich ziehe es trotzdem durch.
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Gut vorbereiten
- Je besser Sie vorbereitet sind, desto sicherer werden Sie!
- Seien Sie sicher in dem, was Sie über sich erzählen wollen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihren „Elevator-Pitch“, wobei ich es als Geschichte viel Spannender finde. Was wollen Sie Ihrem Gegenüber erzählen, damit er Sie in Erinnerung behält?
- Überlegen Sie sich, was Sie an Ihrem Gegenüber interessiert. Bereiten Sie gedanklich Fragen vor.
- Diese Vorbereitung bringt Sicherheit.
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Genießen
- Genießen Sie, wenn der Vortrag, das Netzwerken gut gelaufen ist!
- Feiern Sie! Die Freude wird Sie beflügeln und einen positiven Schub für das nächste Mal geben.
- Beim nächsten Mal erinnern Sie sich an dieses Feiern und dann ist der Start einfacher.
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Wählen Sie einen kleinen Rahmen
- Wem Netzwerken unangenehm ist, der sollte nicht gleich zu „Massen-Visitenkarten-Partys“ gehen.
- Suchen Sie sich kleine Treffen mit überschaubarem Teilnehmerkreis.
- Ich war beispielsweise Mitte September auf dem Beachcamp in Sankt Peter Ording, einem kleineren Barcamp, also fast in familiärer Atmosphäre. Zudem war das Thema „Metropole trifft Meer“, also hatten alle die gleiche Motivation und Interesse. Das macht es einfacher. Das Kennenlernen ist so viel unkomplizierter und es geht erst einmal nicht um die berufliche Seite sondern um die private Motivation.
- Im kleinen Rahmen funktioniert Netzwerken leichter und auch eine Session zu gestalten fällt leichter. So habe ich auch meine erste Session gehalten zum Thema „Netzwerken als Erfolgsfaktor“. Der Rahmen war klein, ich glaube 15 Teilnehmer waren dabei und so war es für mich auch leichter. Doch teilhaben konnten viel mehr, nicht zuletzt durch die tolle Sketchnote …und, es wird nicht meine letzte Session gewesen sein….
Sketchnote Carola Fichtner
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Suchen Sie sich Unterstützung
- Gehen Sie vielleicht nicht allein auf Netzwerktreffen. Suchen Sie sich moralische Unterstützung. Eine Kollegin sprach mich letztens an, ob wir nicht zu einem großen Treffen gemeinsam gehen können, dann fühlte Sie sich wohler und sie würde gern von meiner Art des Netzwerkens profitieren.
- Suchen Sie sich Treffen, wo Sie vielleicht schon jemanden kennen.
- Sie können auch gern auf professionelle Unterstützung zurückgreifen. Ich unterstütze Sie anfangs, um erfolgreich und ohne Lampenfieber Netzwerken zu lernen.
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Versetzen Sie sich in Andere
- Denken Sie daran, mit Ihrem Lampenfieber sind Sie nicht allein. Vielleicht geht es Ihrem Gegenüber noch viel schlechter als Ihnen.
- Jeder Mensch kennt unangenehme Situationen und verzeiht dem Gegenüber auch mal eine unsichere Bemerkung oder vielleicht feuchte Hände.
- Bei jedem Menschen gibt es unterschiedliche Stresslevel und bloß weil Sie vorn eine vermeintliche „Rampensau“ sehen, heißt das nicht, dass dieser Mensch sich auch so fühlt.
Jetzt sind es doch mehr Tipps geworden als ich gedacht hätte. Aber bitte machen Sie sich keinen Stress. Wenn Sie kein Netzwerker sind, müssen Sie es auch nicht über Nacht werden und nur noch Netzwerken. Aber Sie können nach und nach für sich den besten Umgang finden und Ihren Weg im Umgang mit dem Lampenfieber entdecken.
Wenn Sie, so wie meine Kollegin, nicht allein zum nächsten Netzwerken gehen wollen oder Ihre Story in Ruhe und zielorientiert vorbereiten wollen, sprechen Sie mich doch gern an. Ich werde Sie mit meiner Freude am Netzwerken inspirieren und Ihnen das unangenehme Gefühl nehmen.
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade gegen Lampenfieber und Prüfungsangst #LampenFieberTipps meines lieben Kollegen, Netzwerkpartner und inzwischen auch Freund Lars Hahn von der LVQ. Machen Sie gern mit, wenn Sie auch noch LampenfieberTipps haben. Sie läuft noch bis 6.10.
Sehr gute Tipps! Meines Erachtens nach ist es schlicht das Beste die Situation immer und immer wieder zu durchleben und so routiniert zu werden.