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Neugier? Ja, ich gestehe, ich bin neugierig, nein wissbegierig, interessiert, oder alles?! Ja! Auf einem Vortrag mit dem Thema „Ist NEUGIER der Treibstoff für Entwicklung und Veränderung?“ wurde ich inspiriert und war sofort infiziert. Was ist es, dass uns neugierig macht? Ist es eine grundsätzliche Eigenschaft oder kann ich lernen neugierig zu sein?

Ne̱u̱·gier:
der starke Wunsch, etwas Bestimmtes zu erfahren oder zu wissen oder kennen zu lernen.

Was weckt unsere Neugier?

Neugier regt die Aufnahme neuen Wissens an, es bringt das Rad in Bewegung. Wir sind neugierig – erfahren Neues – sind weiter neugierig – es hört nicht mehr auf. Aber nur, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • es muss etwas wirklich Neues sein – das gab es bisher nicht
  • das Neue muss eine Komplexität haben – das Interesse am Tüfteln, herausfinden muss geweckt sein
  • es muss Verständlichkeit haben – nur wo wir denken, dass wir es erfassen können sind wir neugierig

So wird unser Interesse wirklich geweckt. Man kann es auf die einfache Formel bringen:

Neues + Verständlichkeit + Interesse = Neugier

Neugier - Treibstoff der Veränderung

Foto: Natalie Schreiber, Visualisiererin

Woran sind wir interessiert?

  • Neugier an anderen Menschen
    • Uns interessieren andere Geschichten, Lebensläufe und Erfahrungen. Wir suchen Menschen, mit denen wir gemeinsam etwas erreichen.
    • Wer Netzwerken will, muss eine große Neugier auf andere Menschen haben.
  • Neugierig nach Wissen
    • Lebenslanges Lernen ist heute schon in vielen Unternehmen Gang und Gebe. Die Menschen werden älter, müssen oder wollen länger arbeiten, suchen aber dabei immer nach neuen Erfahrungen und Wissen.
    • Es geht um Aufnahme von Wissen, um Probleme zu lösen.
    • Stillstand bedeutet heute zurückzubleiben. Dafür entwickeln sind die Innovationen und die Technik zu schnell.
    • Nur wer immer neues Wissen aufnimmt, ist auch im Alter noch gefragt und up to date…
  • Neugier an Innovation – Technik – Forschung
    • Ohne Menschen, die neugierig sind gibt es keine Entwicklung unserer Gesellschaft und demzufolge auch in Unternehmen keinen Erfolg.
    • Hier kommen Einem natürlich gleich all die großen Namen wie Einstein, Newton, Bell, Jobs und und und in den Sinn, aber es gibt Innovationen auch im Kleinen.
  • Neugier an Sensationen
    • Ja, auch das gehört zur Neugier. Menschen sind interessiert an besonderen Ereignissen, wenn etwas für sie Aufregendes passiert.
    • Leider gehört hier auch die Schaulust dazu, es gibt eben auch negative Neugier….
    • Daher ist Neugier leider manchmal negativ besetzt.

Neugier in Unternehmen

Neugier

Die Lebensdauer von Unternehmen sinkt. Derzeit beträgt die Lebensdauer ø70 Jahre. Das bedeutet, dass Unternehmen Innovationen brauchen. Es bedarf ständiger Veränderung. Doch Veränderung passiert nicht, wenn Prozesse optimiert werden. Sondern sie passiert, weil Menschen neugierig sind.

Leider ist bisher in vielen Unternehmen ein offener Geist, neugierige Mitarbeiter nicht so erwünscht. Derzeit ist immer noch Standardisierung, Optimierung und Normierung gefragt. Aber wenn sich Unternehmen den Herausforderungen unserer Wissensgesellschaft stellen wollen, benötigen sie nicht nur einen offenen Geist, um die Kreativität der Mitarbeiter zu fördern. Die gesamte Kultur des Unternehmens muss sich verändern. Es sollte eine dementsprechende Basis für Neugier zu schaffen. Man braucht sich ja nur StartUps anschauen. Meist herscht hier oft ein Geist der Wissbegierigkeit. Alles wird in Frage gestellt und gemeinsam überdacht. Das ist für den anfänglichen kreativen Prozess sehr gut. Später ist es aber auch wichtig, feste Rahmenbedingungen zu schaffen in denen Neugier sich entwickeln darf. (Walt-Disney-Methode)

Neugier hat viel mit Emotion zu tun

Neugier ist also mehr, Neugier ist eine Emotion. Warum? Denken passiert nicht ohne Fühlen. Lernen geht über neue Erfahrungen. Erfahrungen sind immer mit Gefühlen verbunden. Für diese Emotionen bedarf es einen geschützten Raum. Es bedeutet nicht, einfach mal ein bisschen Design Thinking – also ein Event zu organisieren, wo jetzt mal bitte eben alle kreativ an neuen Ideen arbeiten können. Das ist einfach nur vertane Mühe. Wer sein Unternehmen wirklich neu aufstellen will, sollte sich auf einen Prozess einstellen, der alle Bereiche des Unternehmens verändern. Aber: die Entwicklung wird es sehr bereichern.

Neugier lässt sich erlernen. Wenn die richtige Basis geschaffen wird und Unternehmen Menschen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten, weiterzudenken, Ideen zu entwicklen, werden sie auch immer neugieriger werden. Sie werden sich weiter beteiligen wollen und am Erfolg des Unternehmens begeistert mitarbeiten. Natürlich wird es auch immer Menschen geben, für die das nichts ist. Oder Mitarbeiter, die vielleicht noch nicht so weit sind. Das sollten Unternehmen berücksichtigen.

Spannend ist: Wenn sich Ihr Unternehmen auf diesen Prozess beispielsweise eines Zukunftslabors (Ideenschmiede) einlässt. Sie werden es nicht nur intern merken durch eine neue Art der Kommunikation und eine Veränderung der Unternehmenskultur. Sehr schnell wird es auch nach außen sichtbar werden. Ihre Kunden, Geschäftspartner, Lieferanten, in Social Media und auch die Mitarbeiter anderer Unternehmen werden diese Veränderung spüren. Wer offen, neugierig ist, hat auch eine andere Ausstrahlung, ein anderes Herangehen und das merken die Menschen in Ihrem Umfeld. Ein Prozess, der sich echt lohnt.

Wie neugierig sind Sie? Lassen sie Neugier in Ihrem Unternehmen einen entsprechenden Raum?