Für einen beruflichen Quereinstieg braucht es Mut und Veränderungsbereitschaft auf der einen Seite. Zudem sollte auch die andere Seite offen sein und sich auch einmal auf etwas Neues einlassen. Doch diese Seiten treffen noch viel zu selten aufeinander.
Mein Weg ist bunt und das ist gut so
Für andere und auch gefühlt ist mein Leben ein einziger Quereinstieg. Ich habe das ein oder andere Mal auf meinen Bauch gehört anstatt eine steile Karriere zu verfolgen. Und das ist genau mein Weg.
Noch im BWL-Studium habe ich über ein Preisausschreiben (echt!) Kontakt zum Handel bekommen und die Möglichkeit des Einstiegs genutzt. Das funktionierte über ein Interview zum Gewinn mit Presse und Geschäftsführung, okay ein bisschen Pressedruck „Sie passt doch wunderbar in den Handel!“ und schwups ging es los.
Doch nach einem Jahr stellte es sich als Sackgasse heraus. Ich war unglücklich und suchte neue Wege, dann kam das Angebot aus der Versicherungsbranche. Oh, ich merkte schnell das das ja mal garnix für mich ist. Also bin ich zurück in den Handel, also kein Quereinstieg? Doch, denn ich hab noch mal den Weiterbildungsweg vom Substituten zum Abteilungsleiter gewählt und das in einer neuen Stadt.
Dann kamen 16 Jahre in einem Unternehmen. Also ein glatter Weg ohne Quereinstieg. Nein! Denn ich wechselte alle ca. 2 Jahre die Branche. Immer bekam ich zu hören, „Sie haben doch keine Kenntnisse auf dem Gebiet!“ Um so öfter ich das hörte, um so mehr merkte ich, dass ich genau das möchte. Und ich bekam nach vielen Umwegen immer eine neue Chance. So wechselte ich nicht nur die Branche sondern auch die Städte von Husum über Hamburg, Köln nach Essen. Doch dann hing ich wieder fest.
Also stieg ich aus und wagte den Sprung in die Selbständigkeit. Wieder ein Quereinstieg. Ich machte endlich die Coachingausbildung. Schon lange war der Wunsch da, mehr für die Entwicklung von Menschen zu tun. Das fühlte sich super an. Doch allein davon leben war noch schwierig. Also kam die Beratung zu Vertrieb und später Social Media Beratung dazu. Doch in den letzten Jahren war das alles so nicht mehr stimmig. Daher steht derzeit ein neuer Quereinstieg an. Ich freue mich auf eine neue Chance und werde noch stärker mit Menschen arbeiten.
Mut und Offenheit – so gelingt Quereinstieg
Wie gelingt nun ein Quereinstieg? Ist es etwa für Jeden? NEIN! Es gibt Menschen, die wollen auch keinen Quereinstieg. Ihnen reicht, sich in einem sicheren Job ihr Leben lang zu arbeiten. Und das ist auch gut. Nicht jeder ist geschaffen für den Quereinstieg. Was brauchen Sie, damit Ihnen der Quereinstieg gelingt? Es müssen dafür 2 Seiten passen:
Was braucht der Quereinsteiger?
- Mut und Offenheit für Veränderungen
- Ein Quereinstieg erfordert Mut „aus der Reihe zu tanzen, etwas anderes zu wagen.
- sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen
- den Blick für Möglichkeiten schärfen
- Ängste und Kosten überwinden
- immer dazulernen zu wollen, sich dem Neuen stellen wollen
- Kraft und Ideen
- um das Ziel zu erreichen
- Durchhaltevermögen, um sich immer wieder aufzuraffen, um neue Wege zu gehen
- mit Rückschlägen und altem Denken umzugehen
- manchmal allein da zu stehen und sich mit Wiederständen im Umfeld, also Familie und Freunde, und auch mit eingefahrenen Unternehmen auseinanderzusetzen
- den Stillstand nicht zu akzeptieren sondern als Ruhe vor der nächsten Chance sehen
Was braucht es zum Quereinstieg noch?
Es braucht auch Menschen auf der anderen Seite dazu, die sich vorstellen können, dass auch ein Quereinsteiger den Job prima ausfüllen kann. Leider findet man diese Menschen schwer, aber es gibt sie. Also gilt es, diese zu suchen. Und vielleicht lässt sich durch andere Wege beispielsweise Einstieg als Praktikum oder Probearbeitstag der ein oder andere kritische Mensch überzeugen.
Ich habe beispielsweise 60 Bewerbungen nach Hamburg geschickt, um einen Job zu bekommen. Also funktioniert meiner Erfahrung nach ein Quereinstieg nicht über Bewerbungen. Bekommen habe ich ein Projekt durch eine Zufall. (Es gibt keine Zufälle) Über XING habe ich jemanden kennengelernt und wollte mich nur auf einen Kaffee mit ihm treffen. Nach dem Treffen hatte ich ein Angebot für ein Jahr Projekt in der Tasche.
Es braucht also Chancen. Diese Chancen findet man, wenn man sich auf den Weg macht und neue Wege sucht, jenseits des „Normalen“. Die Möglichkeiten lassen sich nur in vielen Gesprächen entdecken. Für mich war das Netzwerken bzw. systemische Kaffeetrinken (Kontakte gezielt ansprechen auf Möglichkeiten, Ideen sammeln bei einem Kaffee) immer das beste Mittel zur Wahl. Jeder kennt immer irgend jemanden… So habe ich viele Kontakte geknüpft, die mir in der einen oder anderen Situation zur Seite standen. Also Augen auf und los…
Dieser Artikel ist ein Beitrag zu Edda Klepps Blogparade: Beruflicher Quereinstieg #quereinstiegsparade.